faszien

Faszien

Faszien, auch Bindegewebe genannt, waren uns bislang nur im Zusammenhang mit Cellulite geläufig.  Man sprach von Bindegewebsschwäche und assoziierte damit unschöne Dellen an Oberschenkel und Bauch. Tatsächlich ist das Fasziengewebe ein kollagenes faseriges Bindegewebsnetzwerk das den ganzen Körper durchdringt. Man stelle sich ein rohes Stück Fleisch vor mit all den michlig-weißen Häutchen die die  Muskeln umhüllen. Ohne die Faszien würde die Muskelmasse regelrecht auseinander fallen. Die Faszien umhüllen aber nicht nur die Muskeln, sondern auch jeden Knochen, die Gelenke, die Organe und auch die Nerven. Sie sind eine Art Verpackungsmaterial von allem was unter der Haut liegt, ein alles umfassendes 0,3 bis 3 mm dickes Netz aus Bindegewebe. Ohne Anfang und ohne Ende umspannen, überlagen und gehen sie ineinander über, sie stützen, formen und geben Halt. Mit der Fähigkeit reichlich Wasser zu speichern sind sie auch ein wichtiger körpereigener Wasserspeicher. 

Verhärtetes oder verklebtes Fasziengewebe


Die Faszien sind im Idealfall überaus dehnbar und gleichzeitig von hoher Zugfestigkeit und sie geben dem ganzen Körper Form und Elastizität. Die optimale Mischung aus Kollagenfasern, Wasser und verschiedenen körpereigenen Klebstoffen sind das Maß für die Beschaffenheit der Faszien. Kommt es durch einseitige Be- oder Überlastung zu Verhärtungen oder Verklebungen der geschmeidigen Häutchen kann das zu vielfältigen Beschwerden führen. Von Gelenkschmerzen über Nacken-, Schulter- Rücken oder Bauchschmerzen bis hin zu geringer Sauerstoffzufuhr in der Organen. Auch bei älteren Menschen führt der altersbedingte niedrigere Flüssigkeitsanteil im Körper zu festeren, unflexiblen Kollagenfasern und somit zu einer veränderten Struktur der Faszien. Die Bewegungsmöglichkeit der Muskeln wird eingeschränkt und das Beugen und Strecken der Gelenke wird zunehmend schmerzhafter.



Mi, 11. Mai 2016
Stadtausstellung / Gemeindeausstellung Österreich